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"Ethik und Ästhetik sind Eins", Ludwig Wittgenstein, 1889 - 1951

Offenes Dojo

Montags + dienstags: 16.30 bis 18 Uhr
donnerstags: 9.30 bis 11 Uhr
freitags: 15 bis 16.30 Uhr

DOJO – Umbau einer Kirche

Stiller Übungsort und Wegbegleiter

Do (道) steht für Weg, Jo (場) für Ort. In Japan bezeichnet der Begriff Dojo die Trainingsräume für Kampfkünste und die Meditationsräume in Zen-Klöstern.

Unser Dojo ist in die ehemalige Dreifaltigkeitskirche nach Köln-Ossendorf gezogen. Der Respekt vor der spirituellen Aufgabe, einen westlichen Sakralbau in einen östlichen meditativen Übungsraum zu wandeln, hat mich bewogen, bei Prof. Paul Böhm (Architekt) anzufragen. Ihn zu bitten und zu beauftragen, die bauliche und künstlerische Gestaltung des neuen Dojos zu übernehmen.

Mit viel Fingerspitzengefühl und Achtung vor dem Bestand wurde vor allem mit Holz und Putz – puristisch und zugleich markant – aus der Kirche ein richtiges, wunderschönes Dojo. Ein Dojo, das zur Stille einlädt, Erdung bietet und gleichzeitig die Sinne öffnet.

Es spiegelt eins zu eins wider, wie ich Aikido verstehe, übe und lehre.

Transformation einer Kirche in ein Dojo – LR

Luxus der Leere

Ein Dojo ist im Wesentlichen ein großer, leerer Raum, der sich offen, weit – und im neuen Dojo auch nach oben – ausdehnt und sichtbar Platz schafft für körperliche und geistige Bewegung. Ein Luxus in unserem dichten Alltag voller Dinge und Themen.

Von der Zen-Ästhetik inspiriert, ist unser Dojo schlicht, klar und harmonisch gestaltet. Es braucht nicht viel, um Aikido zu üben. Aber das Wenige, was es braucht, wird mit viel Liebe und Hingabe gepflegt. Dieses Ideal der Reduktion bedurfte eine sorgfältige Planung und Umsetzung. Jeder Baustein ist von Belang. Auch was nicht sichtbar ist, ist spürbar.

Leere – LR
Offenes Holzwerk – LR

Energiewende

Dank Dipl.-Ing. Holger Reif (Energieberater) ist das Kunstwerk gelungen, die ehemalige Kirche ökologisch und bezahlbar zu beheizen.

  • Das Dach wurde hochwertig gedämmt – zugleich ein Hitzeschutz im Sommer.
  • Zahlreiche Fenster wurden erneuert.
  • Tabula rasa: Die alte, marode und energiefressende Heizungsanlage wurde sorgfältig abgebaut. Ebenso ein riesiger "vergessener" Öltank in einem Tiefkeller.

Neue Technik

  • Eine moderne Biomasseheizung,
  • kombiniert mit einer solarthermischen Anlage und
  • zwei großen Energie-Pufferspeichern (Wasser), wurden eingebaut. 

Drei aufeinander abgestimmte Anlagen mit einer exzellenten Ökobilanz: das saubere Verbrennen von Pellets* + die Kraft der Sonne + die Fähigkeit von Wasser, Wärme zu speichern!

* Pellets: kleine, zylindrische Körper aus Restholz wie Sägemehl und Späne, die in der Holzverarbeitung anfallen. Kurze Wege und Herstellung sind ressourcenschonend. Mit Pellets heizen gilt als klimaneutral.

Übungsraum

Die anspruchsvollste Heizungsaufgabe: der ehemalige Gottesdienstraum, heutiger Übungsraum. Hohe Decke, große bleiverglaste Fenster. Alles traumhaft schön, aber diesen Raum im Winter energieeffizient warm zu halten und gleichzeitig die Ästhetik der Leere nicht zu stören, war ein Kunststück für sich. Die Lösung:

  • Die Expertise einer erfahrenen Kirchenheizungsfirma. Sie hat drei Wärmestationen neben der Matte in den Boden eingelassen. Sie erzeugen mit warmem Wasser warme Luft. Ein leises Umluftsystem mit feinen Staub- und Pollenfiltern.
Matte, Holzgitter – DK

Von innen nach außen

Da wir uns von innen nach außen vorarbeiten, sieht man zurzeit von draußen "nur" das neue schöne rote Dach, die verputzten und dunkelgrau gestrichenen Giebel, die elf neuen Fenster, die erneuerte Schutzverglasung vor dem Auferstehungsfenster, bei Dunkelheit das warme Licht und den neuen Eingang: eine schwere, japanisch anmutende Holztür mit Vordach.

Abgebaut haben wir die wuchtige, sehr in die Jahre gekommene Überdachung eines Weges auf dem Vorplatz. Sie hatte die Sicht auf die schöne, klare Silhouette des Gebäudes und auf fünf prächtige Bäume verstellt. Das alte Hauptportal – jetziger Notausgang – ist erhalten, fein abgeschliffen, aufgearbeitet und links und rechts mit Milchglasscheiben ergänzt.
 

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Holz, Metall, Stein – DK

Pläne

Der erste Bauabschnitt ist abgeschlossen. Innen ist so gut wie alles fertig. Seit Januar 2022 wird hier an sechs Tagen pro Woche Aikido geübt.

Was ansteht, ist die Umgestaltung der Flächen rund um das Dojo, wie z. B. der ehemalige Kirchplatz.

  • Die Fassade des Dojos soll mit einer Schlämme verputzt werden.
  • Geplant ist ein Garten und ein Weg zum Dojo, der dem Loslassen von Alltagsgedanken dienen soll. Architektonisch angelehnt an die Gärten japanischer Teehäuser.
  • Darin ein offener Raum zum Meditieren.
  • Zur Beruhigung der Gartenanlage soll der Treppenaufgang am Kirchturm geschlossen und bepflanzt werden.

Für Alle

Das einzige Kirchengebäude in Ossendorf bleibt erhalten. Ein schlichter Nachkriegsbau, der das Stadtbild seit Jahrzehnten prägt. Er konnte durch die Umnutzung in unser Dojo vor dem Abbau bewahrt werden.

Paul Böhm und mir liegt es am Herzen, auch außen sicht- und spürbar werden zu lassen, was den neuen Charakter des Gebäudes ausmacht.

Kosten

Die Kosten für den Innenumbau sind erheblich höher ausgefallen als in den ersten Planungen vorgesehen. Es ist aber auch wesentlich schöner geworden, als ich es mir je hätte träumen lassen. Ich bereue keinen Cent, ganz im Gegenteil: ich bin dankbar. Allerdings: das Budget ist erschöpft. Das heißt, auch die Pläne für außen sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

Planung 2019
Zeichnung: Paul Böhm

Vision

Wie ein roter Faden durchzieht eine Friedensvision mein Leben. Dieser Vision bin ich jetzt ein weiteres großes Stück näher gekommen.

Schon als Jugendlicher, geprägt durch die nicht heilenden Kriegstraumen meiner Mutter, verspürte ich den Wunsch, etwas Frieden und Stabilität in die Welt zu bringen. In meinen Dreißigern entwickelte ich die Kampfkunst Aikido beharrlich zu einem Friedensweg weiter. In meinen Vierzigern habe ich in Zusammenarbeit mit Christina Barandun ein Buch über diesen Übungs- und Erfahrungsweg geschrieben. In dieser Zeit habe ich auch begonnen, nach einer japanischen Lehrmethode, Aikido-Lehrer*innen auszubilden.

Erfahrung

Das ehemalige Dojo in der Silcherstraße war eine in den 50er-Jahren erbaute Lkw-Garage.

In 33 Jahren und durch Abertausende-Übungsstunden ist es zu einem Ort herangereift, in dem die Idee der Kampfkunst als Friedensweg lange gelebt wurde und deutliche Spuren hinterlassen hat. Ein Raum, der dazu einlud, sich gesund zu bewegen, in Kontakt mit sich und anderen zu sein, in Stille Abstand zum Alltag zu gewinnen, vielleicht auch das eine oder andere zu reflektieren und gelassener zu werden.

Diese Arbeit jetzt in einer kleinen früheren Kirche fortzuführen, die selbst schon jahrzehntelang ein Ort der inneren Einkehr war, motiviert mich zutiefst.
 

Aikido üben – MW
Rosmarie Scheibler, Giuseppe Di Guardia – MW

Spenden / Samu

Jede Unterstützung tut weiter gut.

  • Samu, 作務, bezeichnet die Pflegearbeiten zur Aufrechterhaltung eines Dojos, wie das Saugen der Matte, Putzen der Böden, kleinere Reparaturen und die Gartenarbeit. Samu ist in Japan Teil der meditativen Praxis und dient dem Gemeinwohl.

    Samstags 9.30 bis 11.00 Uhr
     
  • Spenden:

    Dirk Kropp, Aikido üben
    IBAN: DE51 3705 0198 0002 9926 26
    COLSDE33XXX
    Verwendungszweck: Spende neues Dojo

    oder



    Eine Spendenquittung für das Finanzamt kann nicht ausgestellt werden.

Umgang mit den Spenden

Der verantwortungsvolle und transparente Umgang mit den Zuwendungen ist mir wichtig. Wer detaillierte Auskünfte haben möchte, möge mich jederzeit ansprechen.
 

Linoleum, Holz, Licht – MW

Danksagung

Mein tief empfundener Dank an die vielen, vielen Übenden aus unserem Dojo, Ehemalige und Nachbar*innen, die das alles auf ihre ganz persönliche Art und Weise begleitet haben und begleiten. So ein Projekt bezieht und entwickelt seine Kraft aus einer solch breiten Solidarität.

  • Unzählige Stunden auf der Baustelle, im Garten oder im Hintergrund.
  • 155.456,93 € an Spenden.

Evangelische Gemeinde Bickendorf

  • Übernahm die Schadstoffsanierung, die Instandsetzung des Kanalsystems. Beteiligung an der Schutzverglasung (Auferstehungsfenster).

Staatliche Klima-Förderung

  • 84.418,00 € an Unterstützung für den Austausch der kompletten Heizungsanlage und der Sanierung des Dachs.
     
Mario Krech, Maurer – MW
Mitarbeiter der Fa. Mahr – DK
Daniel und Maurice Dibke, Putzer – DK
Dirk Kropp, Paul Böhm – HR

Handwerkskunst

Architekturbüro Paul Böhm,
Holger Reif, Ekoplan,
Ertl-Tragwerk,
Patrick Posielski, P2 Brandschutz,
Sakosta, Schadstoff-Gutachter,
Multitech, Umwelttechnik,
Markus Breuer Elektrotechnik,
Putz & Stuck, Daniel Dibke,
Frescolori,
Euler-Bedachungen,
Erlus,
Tischlerei Heinrich Müller,
Gerüstbau Christian Eggert,
mateco,
Jens Peter Reichert, PR Licht,
Schmidt Licht,
Seeger, architektonisches Licht,
Norka, Industriebeleuchtung,
Florian Kick, Emit,
Theod. Mahr Söhne, Kirchenheizung,
Lindholm, Denkmalpflege,
Josef Frings, Sanitär-Heizung,
Grohe,
Geberit,
Villeroy und Boch,
KWB-Holzheizungen,
Diabos, Beton-Bohrungen,
Kermi,
Wüst Isolierungen,
Schneifel-Pellets,
Mario Krech, MK Bau,
Hahn-Lamellen,
Fußbodentechnik Schmitz,
Gerflor, Bodenbeläge,
Schlosserei Franke,
Laudon,
Giovanni Noé, Rohrreinigung,
N. Barsuhn – Versetzen von Schwergut,
Michels Raumideen,
Littel Green,
Sonnen Herzog,
Keim, Mineralfarbe,
Jochen Urbach,
Guido Jüsgen, Schornsteinfegermeister,
Christian Schmitt, Schornsteinfegermeister,
Derix Glasstudios,
Guett-Dern,
FSB,
Aquasun,
Knauss,
Ikea,
AKM-Fensterreinigung,
Lukas Roth, Fotografie,
Antik Acente,
Ricon-Manufaktur​​​​​​​,
​​​​​​​Mocavi​​​​​​​,
DEPUNKT,
​​​​​​​Schlottag​​​​​​​​​​​​​​,
​​​​​

Trinkwasser – DK

Öffentlichkeitsarbeit

Fotos erzählen

Marlis Wodara – MW, Lukas Roth – LR, Heribert Rösgen – HR, Dirk Kropp – DK.

Veranstaltungen

  • 18. Dezember 22, 16.00 Uhr: "Taiko im Dojo" mit Ranvita Hahn. Ein kurzer, kraftvoller Festakt. Dauer ca. 20 Minuten. Anschließend Zeit zum Nachklingen lassen.
  • 18. Mai 22, Öffentliche Führung "Die Kraft der Leere" mit Prof. Dr. Stefanie Lieb und Prof. Paul Böhm.
  • 5. September 20, Info-Veranstaltung mit Pfarrerin Uta Walger, Architekt Prof. Paul Böhm, Aikido-Übender Uli Krüger und Bezirksbürgermeister Josef Wirges.

Foto-Dokumentationen "Umbau"

von Marlis Wodara, Stand Mai 22:

Artikel

  • Artikel, 1. Juli 22, von Angelika Stahl im Express die Woche.
  • Artikel, 24. Juni 22, von Roland Friedrich, über die Glasmalerin Ingrid Vetter-Spilker, im Schau dich um.
  • Artikel, 2. Juni 22, von Heribert Rösgen im Kölner Stadt-Anzeiger.
  • Interview, 18. Mai 22, mit Prof. Dr. Stefanie Lieb im Domradio.
  • Artikel, 14. Oktober 21, von Heribert Rösgen im Kölner Stadt-Anzeiger.
  • Artikel, 16. April 21, von Angelika Stahl im Kölner Wochenspiegel.
  • Artikel, 21. Januar 21, von Heribert Rösgen im Kölner Stadt-Anzeiger.
  • Interview, 25. August 20, von Ulrike Hilbrig und Georg Kanonenberg in der Begegnung.

Und ...

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