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In einer geschäftigen Stadt wie Köln
ist Stille eine kostbare Seltenheit.

Offenes Dojo

Jede*r ist willkommen: Dojoluft atmen, die umgewandelte Kirche auf sich wirken lassen, in die Stille gehen. Eintritt frei.

Montags + dienstags: 16.30 bis 18 Uhr
donnerstags: 9 bis 10.30 Uhr
freitags: 15 bis 16.30 Uhr

Weiterer Plan: Der Vorplatz

Die klösterliche Dojo-Atmosphäre im Innern würden Paul Böhm und ich gerne nach außen übertragen. Uns liegt es am Herzen, auch städtebaulich – sensibel – sicht- und spürbar werden zu lassen, was den neuen Charakter der ehemaligen Kirche ausmacht. Schon heute ist das Dojo ein spirituelles, künstlerisches Kleinod für alle.

Was ansteht, ist die Entsiegelung und Umgestaltung des Kirchplatzes. Auch von außen soll das Gebäude Ruhe und Klarheit ausstrahlen:

  • Böhms Idee ist es, die Fassade des Dojos mit einer leicht eierschalenfarbenen Schlämme zu streichen.
  • Angelehnt an die Gärten japanischer Teehäuser ist ein Weg zum Dojo geplant, der dem Loslassen von Alltagsgedanken dienen soll.
  • Auf dem Weg ein zum Innehalten einladender, offener Warteraum.

Der kleine Park "mit einem Hauch von Zen" soll der Öffentlichkeit zugänglich sein und zur inneren Einkehr einladen.

Kohlezeichnung Paul Böhm, Mai 2023
Vorplatz, Juni 2023 – FH

Spenden

Die Kosten für den bisherigen Umbau sind erheblich höher ausgefallen als in den ersten Planungen vorgesehen. Es ist aber auch wesentlich schöner geworden, als ich es mir je hätte träumen lassen. Ich bereue keine Mühe, keinen Cent, ganz im Gegenteil: ich bin dankbar.

Ich würde mich sehr freuen, wenn unser Plan für die Umgestaltung des Vorplatzes weitere Unterstützung erfährt.
 


oder

Dirk Kropp, Aikido üben
IBAN: DE51 3705 0198 0002 9926 26
COLSDE33XXX
Verwendungszweck: Spende neues Dojo

Eine Spendenquittung für das Finanzamt kann nicht ausgestellt werden.

Samu

Samu, 作務, bezeichnet die Pflegearbeiten zur Aufrechterhaltung eines Dojos, wie das Saugen der Matte, Putzen der Böden, kleinere Reparaturen und die Gartenarbeit. Samu ist in Japan Teil der meditativen Praxis und dient dem Gemeinwohl: samstags: 9.30 bis 11 Uhr.

Linoleum, Holz, Licht – MW

DOJO – Umbau einer Kirche

Stiller Übungsort und Wegbegleiter

Do (道) steht für Weg, Jo (場) für Ort. In Japan bezeichnet der Begriff Dojo die Trainingsräume für Kampfkünste und die Meditationsräume in Zen-Klöstern.

Mitten im „alten" Dorfkern von Köln-Ossendorf gelegen, ist das Dojo, die ehemalige evangelische Dreifaltigkeitskirche – das einzige Kirchengebäude in Ossendorf. Ein Nachkriegsbau, der das Stadtbild seit Jahrzehnten prägt. Er konnte durch die Umnutzung in unser Dojo vor dem Abbau bewahrt werden.

Schlichte Saalkirche

Bis 2019 eine kleine einschiffige Kirche mit einer verhältnismäßig großen Empore für Orgel und Chor. Ein Skelettbau aus Stahlbeton auf rechteckigem Grundriss, ausgemauert mit weißen Kalksandsteinen. Im Osten über dem Altar und im Westen über dem Portal je ein Milchglasfenster. Eine an Schlichtheit kaum zu überbietende Saalkirche. Gebaut in den Jahren 1961-63. Architekt: Georg Rasch († 1968).

In den 70ern kamen ein Eichenparkett und eine Holzdecke hinzu. Und: Von Spenden getragen ersetzte die evangelische Gemeinde Anfang der 80er- und Ende der 90er-Jahre die beiden Fenster gegen kunstvoll bleiverglaste Kirchenfenster aus mundgeblasenen Antikgläsern.

21. März 19, zwei Tage vor der Entwidmung – DK

Respektvoller Wandel

Die Achtung vor der spirituellen Aufgabe, einen westlichen Sakralbau in einen östlichen meditativen Übungsraum zu wandeln, hat mich bewogen, bei Prof. Paul Böhm (Architekt) anzufragen. Ihn zu bitten und zu beauftragen, die bauliche und künstlerische Gestaltung des neuen Dojos zu übernehmen.

Mit viel Fingerspitzengefühl und Respekt vor dem Bestand wurde vor allem mit Holz und Putz – puristisch und zugleich markant – aus der Kirche ein wunderschönes, würdevolles Aikido-Dojo. Ein Dojo, das zur Stille einlädt, Erdung bietet und gleichzeitig die Sinne öffnet.

Es spiegelt wider, wie ich Aikido verstehe, lehre und übe.

Licht und Luft – LR
Transformation der Kirche in ein Dojo – LR

Luxus der Leere

Ein Dojo ist im Wesentlichen ein großer leerer Raum, der sich offen, weit – und hier auch nach oben – ausdehnt und sichtbar Platz schafft für körperliche und geistige Bewegung.

Ein Luxus in unserem dichten Alltag voller Dinge und Themen.

Zen-Ästhetik

Alle Räume – vom Übungsraum bis in die Duschen – sind einfach, klar und natürlich gestaltet. Selbst die Technik ist auf ein Minimum reduziert. Allerdings zeitgemäß und solide.

Es braucht nicht viel, um Aikido zu üben. Aber das Wenige, was es braucht, wird mit viel Liebe und Hingabe gepflegt. Dieses Ideal der Reduktion bedurfte einer sorgfältigen Planung und Umsetzung. Jeder Baustein ist von Belang. Auch was nicht sichtbar ist, ist spürbar.

Leere – LR
Offenes Zirben-Holzwerk – LR

Wabi-Sabi (侘寂)

Nicht nur das Gebäude hat eine Geschichte. Vieles aus den beiden früheren Dojos ist mit eingezogen. Zum Beispiel der Rahmen, der die Matte zusammenhält. Oder das braune Regal für Wertsachen im Übungsraum. Oder die Kleiderhaken in den Umkleiden. Sie begleiten das Training seit dem ersten Übungstag im Februar 1985. Der ständige Gebrauch über diesen langen Zeitraum hat Spuren hinterlassen: einfache Dinge mit ideellem Wert.

Kleine Details, die zum Geist des Dojos beitragen.

Dojo-Vorraum ... – LR
... mit Trinkwasser – LR
Meditativer Weg zu den Umkleiden – LR
Herren-Umkleide – LR
Fußwaschbecken, Dusche – LR

Für die Umwelt

Dank Dipl.-Ing. Holger Reif (Energieberater) ist das technische Kunstwerk gelungen, die ehemalige Kirche ökologisch und bezahlbar zu beheizen.

  • Das Dach wurde erstklassig gedämmt – zugleich ein Hitzeschutz im Sommer.
  • Zahlreiche Fenster wurden erneuert.
  • Tabula rasa: Die alte, marode und energiefressende Heizungsanlage wurde sorgfältig abgebaut. Ebenso ein riesiger "vergessener" Öltank in einem Tiefkeller.

Neuste Technik

  • Eine hochmoderne Biomasseheizung mit hervorragenden Feinstaubfiltern und sehr geringem Energieverbrauch (Pellets* und Strom),
  • kombiniert mit einer solarthermischen Anlage und
  • zwei großen Energie-Pufferspeichern (Wasser). 

Drei aufeinander abgestimmte Anlagen mit einer exzellenten Ökobilanz: das saubere Verbrennen von Pellets* + die Kraft der Sonne + die Fähigkeit von Wasser, Wärme zu speichern!

* Pellets: kleine, zylindrische Körper aus Restholz wie Sägemehl und Späne, die in der Holzverarbeitung anfallen. Kurze Wege und Herstellung sind ressourcenschonend. Mit Pellets heizen gilt als klimaneutral.

Übungsraum

Die anspruchsvollste Heizungsaufgabe: der ehemalige Gottesdienstraum, heutiger Übungsraum. Hohe Decke, große bleiverglaste Fenster. Alles traumhaft schön, aber diesen Raum im Winter energieeffizient warm zu halten und gleichzeitig die Ästhetik der Leere nicht zu stören, war ein Kunststück für sich. Die Lösung:

  • Die Expertise einer erfahrenen Kirchenheizungsfirma. Sie hat drei Wärmestationen auf den Millimeter genau neben der Matte in den Boden eingelassen. Sie erzeugen mit warmem Wasser warme Luft. Ein leises Umluftsystem mit feinen Staub- und Pollenfiltern.
Mitarbeiter der Fa. Mahr – DK
Matte, Holzgitter – DK

Von innen nach außen

Da wir uns von innen nach außen vorarbeiten, sieht man zurzeit von draußen "nur" das neue schöne rote Dach, die verputzten und dunkelgrau gestrichenen Giebel, die elf neuen Fenster, die erneuerte Schutzverglasung vor dem Auferstehungsfenster, bei Dunkelheit das warme Licht und den neuen Eingang: eine schwere, japanisch anmutende Holztür mit Vordach.

Abgebaut haben wir die wuchtige, sehr in die Jahre gekommene Überdachung eines Weges auf dem Vorplatz. Sie hatte die Sicht auf die schöne klare Silhouette des Gebäudes und auf fünf prächtige Bäume verstellt. Das alte Hauptportal – jetziger Notausgang – ist erhalten, fein abgeschliffen, aufgearbeitet und links und rechts mit Milchglasscheiben ergänzt.
 

Holz, Metall, Stein – DK

Vision

Wie ein roter Faden durchzieht eine Friedensvision mein Leben. Dieser Vision bin ich jetzt ein weiteres großes Stück näher gekommen.

Schon als Jugendlicher, geprägt durch die nicht heilenden Kriegstraumen meiner Mutter, verspürte ich den Wunsch, etwas Frieden und Stabilität in die Welt zu bringen. In meinen Dreißigern entwickelte ich die Kampfkunst Aikido beharrlich zu einem Friedensweg weiter. In meinen Vierzigern habe ich in Zusammenarbeit mit Christina Barandun ein Buch über diesen Übungs- und Erfahrungsweg geschrieben. In dieser Zeit habe ich auch begonnen, nach einer japanischen Lehrmethode, Aikido-Lehrer*innen auszubilden.

Erfahrung

Das ehemalige Dojo in der Silcherstraße war eine in den 50er-Jahren erbaute Lkw-Garage.

In 33 Jahren und durch Abertausende-Übungsstunden ist es zu einem Ort herangereift, in dem die Idee der Kampfkunst als Friedensweg lange gelebt wurde und deutliche Spuren hinterlassen hat. Ein Raum, der dazu einlud, sich gesund zu bewegen, in Kontakt mit sich und anderen zu sein, in Stille Abstand zum Alltag zu gewinnen, vielleicht auch das eine oder andere zu reflektieren und gelassener zu werden.

Diese Arbeit jetzt in einer kleinen früheren Kirche fortzuführen, die selbst schon jahrzehntelang ein Ort der inneren Einkehr war, motiviert mich zutiefst.
 

Rosmarie Scheibler, Giuseppe Di Guardia – MW
Aikido üben – MW

Danksagung

Mein tief empfundener Dank an die vielen, vielen Übenden aus unserem Dojo, Ehemalige und Nachbar*innen, die das alles auf ihre ganz persönliche Art und Weise begleitet haben und begleiten. So ein Projekt bezieht und entwickelt seine Kraft aus einer solch breiten Solidarität.

  • Unzählige Stunden auf der Baustelle, im Garten oder im Hintergrund.
  • 165.186,93 € an Spenden.

Evangelische Gemeinde Bickendorf

  • Übernahm die Schadstoffsanierung, die Instandsetzung des Kanalsystems. Beteiligung an der Schutzverglasung (Auferstehungsfenster).

Staatliche Klima-Förderung

  • 93.258,00 € für den konsequenten Umbau der Heiztechnik und des Dachs.
     
Dämmung des Dachs – MW
Ziegel: rote Ergoldsbacher Karat – MW
Innenumbau – MW
Farbdiskussion Pfeiler: Heike Deus-Böhm, Ursula Weiser, Dirk Kropp, Paul Böhm – MW


HANDWERKSKUNST

Architekturbüro Paul Böhm,
Holger Reif, Ekoplan,
Ertl-Tragwerk,
Patrick Posielski, P2 Brandschutz,
Sakosta, Schadstoff-Gutachter,
Multitech, Umwelttechnik,
Markus Breuer Elektrotechnik,
Putz & Stuck, Daniel Dibke,
Frescolori,
Euler-Bedachungen,
Erlus,
Tischlerei Heinrich Müller,
Gerüstbau Christian Eggert,
mateco,
Jens Peter Reichert, PR Licht,
Schmidt Licht,
Seeger, architektonisches Licht,
Norka, Industriebeleuchtung,
Florian Kick, Emit,
Theod. Mahr Söhne, Kirchenheizung,
Lindholm, Denkmalpflege,
Josef Frings, Sanitär-Heizung,
Grohe,
Geberit,
Villeroy und Boch,
KWB-Holzheizungen,
Diabos, Beton-Bohrungen,
Kermi,
Wüst Isolierungen,
Schneifel-Pellets,
Mario Krech, MK Bau,
Hahn-Lamellen,
Fußbodentechnik Schmitz,
Gerflor, Bodenbeläge,
Schlosserei Franke,
Laudon,
Giovanni Noé, Rohrreinigung,
N. Barsuhn – Versetzen von Schwergut,
Michels Raumideen,
Little Green,
Sonnen Herzog,
Keim, Mineralfarbe,
Jochen Urbach,
Guido Jüsgen, Schornsteinfegermeister,
Christian Schmitt, Schornsteinfegermeister,
Derix Glasstudios,
Guett-Dern,
FSB,
Aquasun,
Knauss,
Ikea,
AKM-Fensterreinigung,
Lukas Roth, Fotografie,
Antik Acente,
Ricon-Manufaktur,
Mocavi,
DEPUNKT,
Schlottag,
Kettemer & Lange,
​​​​​

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Fotos erzählen

Marlis Wodara – MW, Lukas Roth – LR, Felix Hemmers – FH, Dirk Kropp – DK

Foto-Dokumentationen "Umbau"

von Marlis Wodara, Stand Mai 22:

Veranstaltungen

  • 23. September 23, "Raum und Stille", Kirchenerkundung im Dojo, mit Pfarrerin i.R. Uta Walger.
  • 30. Juli 23, Offizielle Eröffnung mit der Presbyteriumsvorsitzenden Margit Seimel, Oberbürgermeister a. D. der Stadt Köln Dr. h. c. Fritz Schramma, Bezirksbürgermeister Volker Spelthann, Aikido-Übender Uli Krüger, Aikido-Lehrerin Rosmarie Scheibler, Aikido-Lehrer (in Ausbildung) Giuseppe Di Guardia.
  • 17./18. Juni 23, Tag der Architektur, "Architektur verwandelt".
  • 18. Dezember 22, "Taiko im Dojo" mit Ranvita Hahn. Ein kurzer, kraftvoller Festakt.
  • 18. Mai 22, Führung "Die Kraft der Leere" mit Prof. Dr. Stefanie Lieb und Prof. Paul Böhm.
  • 5. September 20, Info-Veranstaltung mit Pfarrerin Uta Walger, Architekt Prof. Paul Böhm, Aikido-Übender Uli Krüger und Bezirksbürgermeister Josef Wirges.

Presse/Medien

  • Feature, 13. August 23, von Norman Laryea, für WDR 3 Fernsehen „Aktuelle Stunde“.
  • Artikel, 12. Juli 23, von Heribert Rösgen im Kölner Stadt-Anzeiger und Kölnische Rundschau.
  • Feature, 14. Juni 23, von Cornelia Wegerhoff, für WDR 3 Radio „Mosaik“.
  • Artikel, 26. März 23, von Felix Hemmers auf BAUKULTUR NRW, Zukunft-Kirchen-Räume.
  • Artikel, 1. Juli 22, von Angelika Stahl im Express die Woche.
  • Artikel, 24. Juni 22, Roland Friedrich "Die Glasmalerin Ingrid Vetter-Spilker", im Schau dich um.
  • Artikel, 2. Juni 22, von Heribert Rösgen im Kölner Stadt-Anzeiger.
  • Artikel, 18. Mai 22, von Prof. Dr. Stefanie Lieb auf Transara, Universität Bonn
  • Interview, 18. Mai 22, mit Prof. Dr. Stefanie Lieb im Domradio.
  • Artikel, 14. Oktober 21, von Heribert Rösgen im Kölner Stadt-Anzeiger.
  • Artikel, 16. April 21, von Angelika Stahl im Kölner Wochenspiegel.
  • Artikel, 21. Januar 21, von Heribert Rösgen im Kölner Stadt-Anzeiger.
  • Interview, 25. August 20, von Ulrike Hilbrig und Georg Kanonenberg im Gemeindebrief.

Und ...

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